„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

"Vier Jahreszeiten"

Die Philosophie dieses Gräberfeldes

Bereits an den Eingängen der einzelnen Bereiche erfolgt die Einstimmung des Besuchers auf die jeweilige Jahreszeit. Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe, Theodor Storm, Theodor Fontane und Josef von Eichendorff prägen mit ihren unvergänglichen Werken das Ambiente dieses einzigartigen Grabfeldes.

Die vier Jahreszeiten symbolisieren die Abfolge von Frühling, Sommer, Herbst und Winter und damit den ewigen Kreislauf der Natur, dem der Mensch unterworfen ist. Die Jahreszeiten versinnbildlichen sowohl das Vergehen der Zeit als auch die regelmäßige, endlose Wiederkehr der natürlichen Rhythmen.

Jedes der vier Teilfelder hat ihr eigenes Thema. Die verwendeten Pflanzen erblühen in typischen Farben, passend zur jeweiligen Jahreszeit. Während der Frühling von pastellfarbenen Tönen geprägt wird, sind es im Sommer leuchtende und kräftigere Farben. Den Herbst bestimmen warme Farbpositionen, während kühle Farbtöne den Winter imitieren.

Ebenso wie die Bepflanzung nimmt auch die Grabmalgestaltung Bezug auf die jeweilige Jahreszeit. Mit den bereits vorhandenen Grabzeichen und der verwendeten Symbolik wird die Vielfalt möglicher Gestaltungsformen zum Ausdruck gebracht.

Ein harmonischer Übergang von einem Bereich zum anderen wertet das Gräberfeld „Vier Jahreszeiten“ auf.

„Frühling“

Im Mittelpunkt des Frühlingsfeldes steht das Thema Ostern.
Ein „christlicher Keim“, der in die Höhe ragt und mit einer Botschaft versehen ist, symbolisiert die Auferstehung. Hier ist die Farbauswahl ganzjährig in zarten Tönen gehalten wie; apricot, gelb, weiß, rosa und hellblau.

 „Sommer“

Im Zentrum dieses Feldes ist eine Sonnenuhr zu sehen.
Auf der die „wahre Ortszeit“ abzulesen ist. Bunte Farben, gelb, orange und grün stehen für die Sommerzeit.

 „Herbst“

In der Mitte dieses Gräberfeldes steht ein Birnbaum, der von einer Rundbank umgeben ist. Die Herbststimmung wird durch typische Rot-, Orange-, Pink- und Brauntöne ausgedrückt.

„Winter“

Für das Gräberfeld „Winter“ haben die Friedhofsgärtner die Farben blau, grau, schwarz und weiß gewählt. Durch die Verwendung verschiedener Pflanzen mit unterschiedlichen Blühzeitpunkten sind die genannten Farben das ganze Jahr über vorhanden. In der Mitte des Feldes steht ein abstrakter Schneemann aus Holz und ein Vogelhaus aus Edelstahl.

Der „Kerzenhain“

Die Anlage im Feld 11 des Hauptfriedhofes ist gänzlich im Sinne von Natur und Nachhaltigkeit gestaltet.
Im Mittelpunkt des Baum- und Waldgrabfeldes stehen zum einen die bereits vorhandenen und prächtig entwickelten Eichen und Buchen, sowie die vielen neu gepflanzten grün- und rotlaubigen Buchen mit Felsenbirnen.
Der Baum ist Sinnbild für seine Erdverbundenheit, sowie das Gefühl von Schutz und Stärke, das bei der Gestaltung des Feldes herausgearbeitet wurde.
Auch die aus einem Baumstamm erhaben gestaltete „Kerze“ im Zentrum greift diese Symbolik auf und steht zudem für Wärme und Helligkeit. Ihr Licht steht in vielen Kulturen für Hoffnung, Leben und Zuversicht.


Die verschiedenen Möglichkeiten der Grabstätten sind eingebettet in einen bewusst landschaftlichen Charakter. So finden sich zahlreiche Grabplätze inmitten kleiner, gestalteter Inseln unter den neu gepflanzten Bäumen, ebenso wie entlang der Natursteinmauern oder angränzend an den durch den Künstler Lothar Rumold gestalteten Baumstämmen, die dem naturhaften Ganzen Schutz und Rahmen geben.

"Mein Letzter Garten"

Mit dem Landschaftsgräberfeld „Mein letzter Garten“ des Hauptfriedhofs wurde 2003 / 2007 in den Feldern 24 und 23 ein neuer Weg der Bestattungsmöglichkeiten beschritten, der bundesweit neue Maßstäbe für Gemeinschaftsgrabanlagen  setzte. Abweichend  von dem bisherigen Erscheinungsbild auf Friedhöfen, bei dem sich Grab an Grab reiht, wurde auf einer Fläche von etwa 5000 Quadratmetern unter Einbeziehung des alten Baumbestandes eine neue Landschaft gestaltet, in die sich die Grabstätten dezent einfügen.

Unterschiedliche Elemente der Landschaftsgestaltung wurden zu einem ruhigen Gesamteindruck harmonisch miteinander verbunden. Ein Wasserfall mit einem sich daran anschließenden ausgetrockneten Bachbett verleiht dieser und der angrenzenden Anlage einen meditativen Charakter. In die Gesamtkonzeption sind Grabzeichen aus Stein und Holz integriert.