„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Friedhof Grünwinkel

.. ein alter markgräflicher Gutshof ..

Friedhof Grünwinkel

Das Dorf des heutigen Stadtteils Grünwinkel ist kaum älter als Karlsruhe selbst. Markgräfin Sibylla Augusta, zu Beginn des 18. Jahrhunderts Regentin der Markgrafenschaft Baden-Baden, veranlasste 1710 die Besiedelung durch 18 Familien als Arbeitskolonie und somit die Anlage des Dorfes „Kreenwinkel“.

 

Das Dorf, dessen Bewohner die Gottesdienste in Bulach, Daxlanden und Mühlburg besuchten, war kirchlich an die Gemeinde Daxlanden gebunden. Die 1759 errichtete Kapelle, als Nachfolger eines einfachen Holzbaus, wurde 1913 aus verkehrstechnischen Gründen an seinen heutigen Standort an die Alb versetzt. Wohl spätestens zu diesem Zeitpunkt wurde eine Begräbnisstätte an der Alb errichtet.

 

Den heutigen Friedhof für die knapp 11000 Einwohner betritt man von der Durmersheimer Straße her. Die 1956 errichtete Kapelle wurde 1992 umgebaut und renoviert. An ihrer Außenwand befinden sich Grabtafeln der bekannten Brauereifamilie Sinner. In den 1820er Jahren begann der Chemiker Anton Sinner als Pächter auf dem ehemaligen markgräflichen Hofgut eine Farbenfabrik zu betreiben, sein Sohn Georg sollte daraus nach der Übernahme 1849 ein blühendes Unternehmen aus Brauerei, Essig- und Presshefefabrik werden lassen. Der Konzern, der sich mit dem beginnenden 20.Jahrhundert immer weiter in der Nahrungsmittelindustrie im In- und Ausland ausbreitete, beeinflusste somit auch die Entwicklung des Dorfes. Eine weitere Persönlichkeit, die für den Ortsteil prägend gewesen ist, wurde hier auf dem Feld 2 beigesetzt. Peter Schuster, Schupi, gründete 1982 das Volkstheater „Badisch Bühn“. Auf dem Feld Nummer 4, am Durchgang zum etwas tiefer gelegenen Gelände, befindet sich der älteste Gedenkstein des Friedhofes, ein Sandsteinkreuz aus dem Jahre 1793.

Das 1,5 Hektar große Gelände wurde zuletzt 1996 durch ein ehemaliges Kleingartengelände erweitert.