„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Friedhof Stupferich

Wegkreuze des Gedenkens

Friedhof Stupferich

Schon im Jahr 1100 wird das ehemalige Dorf, das 1972 zur Stadt Karlsruhe eingemeindet wurde, im Kodex des Klosters Hirsau erstmalig unter dem Namen „Stutenpferch“ erwähnt. Letztlich verweist er auf die sich in der kommenden Zeit weiter entwickelnde Pferdezucht, durch die im 18. und 19. Jahrhundert auch eine kleine Industrie für Hanf, Flachs und Tabak entstand.

Mit dieser Entwicklung und dem Zuzug vom Protestanten nach der Verbindung der beiden badischen Markgrafenschaften wuchs die Gemeinde, so dass die alte dörfliche Struktur wie vielerorts verändert wurde. Der alte Friedhof, der von jeher um die mittelalterliche Dorfkirche angelegt war, wurde aufgelöst und nach der Eingemeindung beschloss man das Gelände in eine Grünanlage umzugestalten. Die verbliebenen alten Gräber wurden in den neuen Friedhof, der 1840 außerhalb der besiedelten Fläche durch Fronarbeit errichtet wurde, integriert.

Der Eingang des neuen Gottesackers wurde schon zur Entstehungszeit mit einer parkähnlichen Grünanlage mit Buchsbäumen, die sich bis heute erhalten haben, gestaltet.

Anfang der 1950er Jahre wurde der Friedhof Richtung Süden nach Plänen des Architekten Ockel erweitert. Auf der neu angelegten obersten Terrasse erhielt die Gemeinde 1953/54 erstmals eine Aussegnungshalle, die bereits 1974 aufgrund der gewachsenen Bevölkerung und des Modernisierungsbedarfs wieder abgerissen und durch einen Neubau ersetz wurde.

In dem niedriger gelegenen Teil finden sich alte Grab- und Gedenkstätten, die z.T. noch aus dem ehemaligen Friedhof stammen. Dazu gehört z.B. im Feld Nummer 5 das alte Sandsteinkreuz, welches im 18. Jahrhundert durch den Pfarrer Joseph Steinbach gestiftet wurde. Ebenso wie ein weiteres Steinkreuz aus dem Jahr 1833 von Johannes und Maria Kunz. Diese Gedenksteine standen ursprünglich als Wegkreuze innerhalb des Dorfes, was noch heute auf die frühere Zugehörigkeit zu der katholischen Markgrafenschaft Baden-Baden verweist. Die Kreuze wurden später auf dem alten Friedhof aufgestellt.

Ein Denkmal an die gefallenen Soldaten des Krieges von 1870/71 gekrönt mit einem bronzenen Adler, befindet sich entlang des Hauptweges am Feld 3.

Auf der südlichen Erweiterung Ockels steht auch ein weiterer Gedenkstein an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.

Das gesamte Gelände umfasst heute eine Größe von 1,6 Hektar, entgegen der etwa 300 Quadratmeter, die zuvor um die Kirche bestanden.