„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Foto: Landtag BW

Adam Remmele

Adam Remmele wurde am 26. Dezember 1877 als ältester Sohn des Müllers Remmele in Alt-Neudorf bei Heidelberg geboren. Bereits als junger Mann trat er, ebenso wie sein jüngerer Bruder Hermann 1894 der SPD und der Gewerkschaft bei. Den Vorsitz des Gewerkschaftskartells in Ludwigshafen hatte er seit 1900 inne und ab 1903 übernahm er die Leitung des dortigen Arbeitsamts. Bei der Mannheimer „Volksstimme“ arbeitete er von 1908 an 11 Jahre lang als Redakteur und saß zudem ab 1911 im dortigen Stadtrat.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges beteiligte sich Remmele an der Rätebewegung in Baden und wurde 1919 Vizepräsident der Badischen Nationalversammlung. Von 1919 bis 1929 führte Remmele zunächst das Innenministerium Badens und übernahm danach bis 1931 das Amt des Justizministers. In dieser Zeit begleitete er zweimal, 1922/23 und 1927/28, das Amt des Staatspräsidenten. 1933 stand er als überzeugter Sozialdemokrat im Visier der der Nationalsozialisten. Er wurde am 3. Mai in Hamburg verhaftet, nach Karlsruhe gebracht und dort zusammen mit Ludwig Marum und anderen am 16. Mai einer Schmähfahrt durch die Stadt ausgesetzt. Im Anschluss brachte man ihn ebenso ins Konzentrationslager Kißlau aus dem er 1934 entlassen wurde. Daraufhin lebte er als selbständiger Kaufmann in Hamburg, lediglich nach dem gescheiterten Hitler Attentat musste er im Zuge der „Aktion Gitter“ wieder einige Zeit ins Gefängnis. Ab 1945 war er Vorstandsmitglied des in Hamburg ansässigen deutschen Konsumvereins, ebenso wie zeitweise Mitglied des Frankfurter Wirtschaftsrats. Nach seinem Ruhestand am 31. März 1949 lebte Remmle bis zu seinem Tod am 9. September 1951 in Freiburg.

Die Feier zu seiner Beisetzung fand mit 100ten Gästen im Ehrenhof des Karlsruher Hauptfriedhofes und anschließendem Gang ans Grab mit Beisetzung der Urne am 16. September 1951 statt. Die Stadt Karlsruhe hatte ihn bereits 1948 zum Ehrenbürger ernannt. Seine zuvor verstorbene Frau Philippine Remmele wurde am 3. Oktober des gleichen Jahres im Beisein des Sohnes und seiner Frau in das Ehrengrab umgebettet.

InfoCenter: Simone Maria Dietz M.A.

Grablage: Hauptfriedhof: Seitliche Parterreanlage 89