„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Friedhof Daxlanden

„...ausser dem Orth..“

Friedhof Daxlanden

Nachdem innerhalb einer Nacht des Jahres 1651das ganze im Tiefgestade gelegene Dorf Daxlanden in den Hochwasserfluten des Rheins ertrank, dauerte es bis zum Ende des 17. Jahrhunderts bis sich nach und nach die Menschen zu einer neuen Dorfgemeinschaft zusammenfanden. Dieses wurde an der heutigen Stelle nordwestlich des alten Ortes auf dem Hochgestade errichtet.

 

Zunächst rings um eine vorläufige Notkirche und ab 1713 um die an gleicher Stelle erbaute kleine barocke Wallfahrtskirche St. Valentin, wurde der erste Friedhof des „neuen“ Daxlanden angelegt. Der Kirchenbau konnte durch die Unterstützung der Landesherrin , der Markgräfin Sibylla Augusta, in dieser schweren, auch durch Kriege belastetet Zeit realisiert werden. Nach etwas mehr als hundert Jahren war das Dorf soweit angewachsen, dass eine Verlegung des Friedhofes, „ausser dem Orth“, nötig wurde.

1839 konnte der zweite Friedhof am Platz der heutigen Heilig Geist Kirche geöffnet werden. Durch die zunehmende Industrialisierung unterstützt durch den Verlust des Acker- und Weidelandes zugunsten des Rheinhafenbaus entwickelte sich aus dem ursprünglichen Fischerdorf eine schnell wachsende Gemeinde. Noch vor der Jahrhundertwende war das Dorf soweit angewachsen, das zum Einen ein neuer Kirchenbau und zum Anderen die erneute Verlegung des Friedhofes in das Gewann „Liest Äcker“, der heutigen Albsiedlung, nötig wurde. Das alte Wegkreuz, das ursprünglich auf diesem „zweiten“ Friedhof stand befindet sich heute an der Rückwand des Sakristeianbaus der Heilig Geist Kirche und ist einer der letzten Zeugen der alten Stätte.

1898 wurde der neue Gottesacker an seinem heutigen Platz oberhalb der Alb eingeweiht. Im Zentrum der ersten Anlage steht die 1953 erbaute  und 1981 renovierte und erweitere Aussegnungshalle mit einer überragenden Christusgestalt als Wandgemälde, geschaffen durch den Daxlander Künstler August Kutterer. Die Grabstätte Kutterers, der bereits 1954 verstarb, von Bildhauer Schneider geschaffen befindet sich im Feld 2 des Friedhofes. Auch einem weiteren Daxlander Künstler, Leo Faller, wird an der Mauer links der Halle gedacht. Vor der Aussegnungshalle wurde im Herbst 2006 eine Granitstehle mit der in sie eingemeißelten Geschichte des Friedhofes Daxlanden enthüllt. Zu den häufigsten Namen der Geschichte des heutigen Ortes gehören unter einigen anderen auch die Namen Dannenmaier, Schwall, Rastetter oder Kutterer, die hier zahlreich vertreten sind.

Das heute 1,8 Hektar umfassende Gelände musste in den 1960er Jahren wegen der Trassierung der Straßenbahn an der Nordseite durch Verlegung der Gräber geschmälert werden, jedoch waren im Laufe der Zeit, zuletzt 1994, immer wieder Erweiterungen nötig geworden.