„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Friedhof Neureut Süd

Die Anlegung eines eigenen Friedhofes wird gestattet ..

Friedhof Neureut Süd

Mit dem Beginn der Regierung Ludwig XIV 1661 begann die zunehmende Verfolgung der Protestanten Frankreichs. Nach zahlreichen kriegerischen Auseinandersetzungen begannen die Flüchtlingswellen der „Waldenser“ in die Schweiz, nach Württemberg und Baden. Markgraf Friedrich Magnus, der Vater des Karlsruher Stadtgründers, wies ihnen Gebiete in Friedrichstal, Auerbach, Langensteinbach und Neureut zu. Diesen Kolonien wurden, wie den Bewohnern des ganzen Landes, ihre Rechte und Pflichten in Privilegienbriefen erfasst. Unter anderem sicherte er ihnen den Schutz ihrer Religion und ihres Besitzes, gab ihnen Land zur Anlage eines Dorfes und zum betreiben der Landwirtschaft, gestattete ihnen die Verrichtung ihres Gottesdienstes und die Anlage eines Friedhofes.

Ab 1699 besiedelten die Waldenser und Hugenotten das Gebiet nahe des kleinen Dorfes Neureut, wodurch bis zur Zusammenlegung 1935 eine zweiteilige Ortsgeschichte der Teutsch- und der Welschneureuter entstand.

Der erste Friedhof der Gemeinde befand sich auf der gegenüberliegenden Seite der Kirchfeldstraße, wo schon 1720 die erste Kirche errichtet wurde. Gut hundert Jahre später eröffnete man an der Stelle des heutigen Friedhofes ein neues Gelände, auf dem Platz des alten Gottesackers wurde nach 40 Jahre eine Schule für die Welschneureuter Kinder errichtet.

Am Eingang erinnern noch Sandsteintafeln an die Gründung der Anlage am 25. August 1825, ebenso wie ein Findling von 1999 zum 300. Jubiläum auf die Geschichte der Welschneureuter verweist. Nach der Zusammenlegung der beiden Neureuter Ortsteile 1935 wurde der Friedhof erneuert und 1963 erweitert. Entgegen des Friedhofes Neureut Nord finden hier auch noch weiterhin neben dem Neureuter Hauptfriedhof Belegungen statt.

Bei einem Gang über die Felder findet sich neben den in der Gemeinde häufigen Namen wie Glutsch oder Buchleither, auch noch mit dem Familiennamen Crocoll ein Hinweis auf die ersten Siedler. An die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges erinnern im Feld Nummer 10 Namenssteine der Majolika Manufaktur, die 1982 aufgearbeitet wurden.

Mit seinen 0,7 Hektar gehört der Friedhof zu den kleineren innerhalb Karlsruhes.