„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Friedhof Palmbach

Was knochig kernhaft erdenstark ..

Friedhof Palmbach

Durch die Vertreibung der Waldenser aufgrund ihres Glaubens aus der französischen und italienischen Heimat, begann eine Flucht vorwiegend in die Schweiz nach Baden und Württemberg. 1701 erhielten sie eine Fläche von 1100 Morgen der Grünwettersbacher Gemeinde, die seit dem 30jährigen Krieg brach lag. Der Ort erhielt zunächst den Namen La Balme nach einer Gemeinde im Chisonétal in den Alpen, um 1800 wurde daraus Palmbach.

Der Friedhof ist vermutlich in der ersten Zeit der Besiedlung angelegt und zu Beginn des 20 Jahrhunderts auf eine Größe von 1,3 Hektar erweitert worden. Noch heute weisen einige Namen wie Jourdan oder Roux auf die ersten Anwohner des Dorfes hin. Andere hingegen wurden wie der Ortsname ins Deutsche abgewandelt, so z.B. Braun, Berger oder Balzer.

Vor dem südlichen Eingang befindet sich ein kleiner mit einer Sandsteinmauer eingefasster Platz mit Gedenksteinen und einer Dichterbank. 1925 weihte man einen Obelisken zum Gedenken an die Gefallenen des ersten Weltkrieges und mit ihm eine Dichterbank zu Ehren des Schriftstellers Heinrich Vierordt (1855 – 1945), der Palmbach häufig besuchte, vor dem Pfarrhaus ein. Die Dichterbank trägt die Inschrift: „was knochig kernhaft erdenstark – das sprießt aus deutschem Bauernmark“ (Heinrich Vierordt). Beide Objekte wurden 1961 hierher an den Friedhof versetzt. An der Mauer hängen weiterhin Tafeln mit den Namen Gefallener der Kriegsjahre des Zweiten Weltkrieges. Auch auf dem Hauptweg hin zu der 1971 errichteten Aussegnungshalle steht ein Gedenkstein an die Opfer von 1945. 9 Soldaten, die im April 1945 in Palmbach bei den letzten Rückzugsgefechten ihr Leben ließen, wurden hier beigesetzt.

Die ältesten, erhaltenen Grabsteine des Friedhofes aus den Jahren 1745 und 1829 befinden sich heute zu deren Schutz im Kirchhof der evangelischen Kirche.