„Der Weg des Lebens
ist begrenzt,
die Erinnerung
jedoch unendlich.

Friedhof Wolfartsweier

Von St. Margarethen zur Jakobskirche ..

Friedhof Wolfartsweier

Wolfartsweier gehört zu den jüngsten Eingemeindungen der Stadt Karlsruhe aus dem Jahr 1973. Der Ort selbst wurde schon 1261 in einer Urkunde des Klosters Gottesau erwähnt und zählte seit der Teilung der Markgrafenschaften zur protestantischen Linie der Baden-Durlacher.

Der an der Wettersteinstraße gelegene alte Friedhof des Dorfes war bereits zur Zeit der Errichtung der heutigen Jakobskirche im 13. Jahrhundert der hiesige Gottesacker. Vor der Reformation trug die Pfarrkirche noch den Namen St. Margarethen, von der sich bis heute der alte Turm erhalten konnte. Das Langhaus wurde in den kriegerischen Tagen des 17. Jahrhunderts zerstört und 1744 nach Westen erweitert. Seither wurde sie mehrfach umgebaut und 1984/85 renoviert. Auch an der südlichen Außenwand des Langhauses im Schutz des Eingangs finden sich noch heute Spuren des Spätmittelalters. 5 alte Sandsteintafeln am Seitenportal der Kirche gedenken Verstorbener der vergangenen Jahrhunderte. Die älteste Tafel mit dem Todesjahr 1419 verweist auf Pleich von Waldeck, der wohl außerhalb des Ortes eine Burg besaß, die auf römischen Fundamenten errichtet wurde. Ein weiterer Stein erinnert an den ersten durch Markgraf Karl II 1556 eingesetzten evangelisch lutherischen Pfarrer, Lienhart Keiffel, der 1593 verstorben war.

An der Längsseite der Kirche liegt das Grab des Bäckermeisters Gottlieb Kraft. Er begann im Jahr 1900 im Dorf Wolfartsweier mit einer kleiner Bäckerei, aus der im Laufe des Jahrhunderts, der heute in der Greschbachstraße im Industriegebiet Roßweid gelegene Großbetrieb wurde.

Auf der Westseite, rechts des Seiteneingangs, stehen steinerne Gedenksteine Gefallener aus dem Jahre 1945, ebenso wie ein Obelisk zur Erinnerung der Toten der beiden Weltkriege.

Die alte Anlage ist mit einer historischen Mauer eingefasst an deren Eingangsportal sich das Badische Wappen findet.

 

Für die knapp 3500 Einwohner des Stadtteils Wolfartsweier wurde der alte Friedhof in den 1980er Jahren durch den stetigen Zustrom zu klein. Deshalb wurde an der Mergelackerstraße eine neue Anlage geplant, die 1989 eröffnet werden konnte. Das mit Bepflanzung eingefasste Gelände umfasst 1,3 Hektar. Seit der Fertigstellung werden auf dem ersten Friedhof keine neuen Gräber mehr ausgewiesen, aber die Aussegnungshalle für die Trauerfeierlichkeiten weiterhin genutzt.